Dienstag, 24. Juni 2008

Psychedelic Persia

Shabah: I Need Somebody To Love
Shabah: Mallak
Elo-He
Ojoobeha- Track 1
Ojoobeha- Track 2
Ojoobeha- Track 3
Ojoobeha- Track 4
Mehrpouya: Ghabileye Leili (B-Side
Kourosh: Gole Yakh
Kourosh: Del dare Pir M...?
Golden Ring: Matador Come Back
Golden Ring- Titel 1
Golden Ring- B-Side
Aref: Hamechim Yaar
Black cats: Marcella
Gougoush: Mordaab

Das ist ein Anfang. 320kB/s sind ein Kompromiß, mit dem ich leben kann und mit 96kHz/24Bit wird's auch nur unwesentlich besser. Nur größer
Ich habe die Tracks nicht gefiltert, glaubt mir, es hört sich noch schlimmer an. Da haben uns die Major Labels ganz schön hereingelegt... und sich selbst hoffentlich auch bald. Ich habe die PA am Wochenende damit nicht zerstört und es hört sich gut an, wenn man es nicht über die Laptop- Lautsprecher hört. Aber zurück zum Thema:
Persien ist eine Kultur, die eines verinnerlicht hat: Sanftheit. Das hört man selbst bei Black Cats und erst recht bei Gougoush, Mehrpouya, Elo-He und vor allem Ojoobeha.
Wer Frozen Laughter von The Rising Storm kennt, weiß, was ich meine.

Leider habe ich erst ein paar Titelnamen und so laufen sie erst einmal unter 1 und 2 usw. Kommt aber noch, versprochen!
Ich kann jetzt nicht behaupten, das diese Songs die Charts stürmen werden, dafür fehlt ihnen die Aggressivität, die selbst bei Soul und erst recht Funk anzutreffen ist. Das ist der Kick, der mir dann doch irgendwann zuviel wird.
Über die Bands weiß ich noch zu wenig, als daß ich viel darüber sagen kann. Viele sind ausgewandert (Stichwort Teherangeles), machen z.T. immer noch Musik, aber mal ehrlich: 90% der besten Songs, die ich kenne sind von unter 30-jährigen geschrieben und gespielt worden. Wieviele Debüt- Alben sind um vieles besser als die späteren? Tim Hardin und Leonard Cohen sind da wirklich Ausnahmen.
Gougoush zum Beispiel ist in Persien Der Star überhaupt. Anders als Pari Zangeneh ist sie ein Pop-Star, und posiert mit Hot-Pants auf dem Cover. Die Musik, die heute in Persien im Radio läuft ist hauptsächlich instrumental, die Jugendlichen auf der Straße halten ihre Mobiltelefone ans Ohr und spielen Techno oder Hip-Hop. Wer mehr darüber erfahren möchte kann z.B. hier anfangen.

Bis bald!





Mehrpouya: Ghabileye Leili




Aref: Hamechim Yaar


Kourosh: Gole Yakh (A-Side), Del Dare Pir Mishe (B-Side)


Kourosh (Label)


Elo-He


Ojoobeha: A-Side


Ojoobeha: B-Side


Shabah: B-Side

Dienstag, 3. Juni 2008

Freitag ist Frei- Tag

und der einzige freie Tag in der Woche. Für manche ist es umgekehrt. Freitag ist Flohmarkt und das heißt: früh aufstehen, seinen Kram zusammenpacken, einen fahrbaren Untersatz organisieren und los. Ein Parkhaus im Stadtzentrum wird geöffnet und auf 4 Etagen wird alles angeboten, was man denkt, verkaufen zu können. Dort ist auch der einzige Ort, an dem man Schallplatten finden kann. Und alle diejenigen, die mit Schallplatten handeln. Da es verboten ist, Musik mit Gesang öffentlich abzuspielen, schon gar nicht, wenn es sich dabei um eine Frau handelt, ist ein Kopfhörer angebracht. Plattenspieler sind keine Mangelware; manche Händler verkaufen B&O, Thorens, Dual oder Technics für relativ wenig Geld, aber nicht jeder kann oder will sich einen leisten. Aber die wenigsten Händler haben einen mit dabei. Ich hatte einen mit und habe das nicht bereut, da ich erstens nichts lesen und zweitens nicht beurteilen kann, ob die Platten überhaupt noch spielbar sind. Sie werden in Bananenkisten mitgeschleppt, wo ca. 300 Singels passen, wenn man noch so viele hat. In der Regel sind sie durcheinandergewürfelt, alle ohne Cover und werden behandelt, als wären es Streichholzschachteln. Die Kultur ist bei vielem, das ich in Tehran gesehen habe leider auf der Strecke geblieben. Oft genug habe ich eine Gänsehaut gekriegt und das bei 30 Grad Celsius. Manche Händler haben noch die Plastik- Bücher mit Kordeln oder anderen Verschlüssen, die meisten haben nur die Bananenkiste. Da hockt man dann schon ein paar Stunden mit dem Spieler und dem Kopfhörer in einem überfüllten Gang zwischen Teppichen, Schah- Fotos, Geschirr: Flohmarkt halt. Ich wurde die ganze Zeit nicht einmal angerempelt, was ich als sehr angenehm empfand.


Thanks Nima for the picture.

Nach 3 Tagen hatte ich eine Liste mit Bands, die in mein Beuteschema passten und die Händler haben sich wirklich Mühe gegeben, alles herauszusuchen, was für mich interessant sein könnte. Notfalls wird auch noch ein Freund herbeitelefoniert, der dann 2 Stunden später mit 10 Singels unter dem Arm vorbeikommt, die dann alle von Paul Mauriat sind. Schade.
Man findet auch Langspielplatten, ein Drittel davon ist ebenfalls von Paul Mauriat, James Last und Rimski- Korsakov. Die wurden entweder von den ca. 100.000 Ausländern, die bis 1979 in Tehran lebten, dagelassen oder sind persische, indische, armenische und russische Pressungen. Deutsche Märchenplatten stehen neben Mandrill, Pink Floyd und Scott Walker. Ganz selten findet man wirklich gut erhaltene Platten, Inner Sleeve ist ein Fremdwort.
Einige Male wurde ich eingeladen, die Platten in Ruhe zu Hause durchzusehen und dort waren die Platten in Schutzhüllen und durchweg besser erhalten. Diejenigen, die sich ernsthaft mit Musik befassen sprechen sehr gut englisch und so hockt man schon mal ein paar Stunden zusammen und erfährt viel über Land und Leute.
Hier ein erster Vorgeschmack auf die persische Musik:
Gougoush- I Believe In Love